Nach einem unfassbar schönen, inspirierenden und wahnsinnig aufladenden Meditations-Seminar am Ammersee habe ich den Impuls bekommen, noch einen Artikel zuschreiben,
um die Energie dieses tollen Wochenendes noch kreativ nachwirken zu lassen. Ich durfte lernen und erfahren, dass Achtsamkeit die Brücke zwischen der rationalen Verstandesebene und der intuitiven Herzensebene darstellt.
Wir haben alle Antworten bereits in uns.
Mit anderen Worten: Achtsamkeit stellt eine Methode dar, die uns mit unserer Seele verbindet. Ich habe an diesem Wochenende außerdem noch eine ganz entscheidende Sache mitgenommen: Wir haben alle Antworten bereits in uns. Erst einmal klingt das banal und nicht sehr überzeugend. Wenn man sich aber ganz in Ruhe wirklich sich selbst widmet, dann kommen Antworten. Wenn wir uns unsicher sind, zwischen verschiedenen Entscheidungen abwägen müssen, Ängste haben oder nicht wissen, was wir als Nächstes tun sollen, dann gibt es diese innere Weisheit in jedem von uns, die wir jederzeit anzapfen können. Wir müssen nur lernen, uns selbst zu vertrauen. Und vor allem müssen wir lernen, diese innere Stimme erst einmal zu hören.
Jeden Tag erlebe ich den Konflikt zwischen dem, was ich eigentlich tun möchte und dem was ich „tun muss“.
Genauso wie vielen anderen fällt es mir im Alltags- und Jobstress sehr schwer, Achtsamkeit zu leben, die mir so am Herzen liegt und die ich so gerne vermitteln möchte. Manchmal frage ich mich, wenn ich von Meeting zu Meeting hetze, wie ich eigentlich Achtsamkeit und Stress-Management authentisch vermitteln kann. Ganz ehrlich: Ich habe nicht die (achtsame) Weisheit mit Löffeln gefressen oder bin bereits der absolut entspannte Guru, der ich selbst gern sein möchte. Jeden Tag erlebe ich den Konflikt zwischen dem, was ich eigentlich tun möchte und dem, was ich tun muss. "Tun muss“, um dem Job gerecht zu werden, den ich mir selbst ausgesucht habe. Denn ja – auch ich hatte die Wahl. Und etwas in mir war der Überzeugung, dass ich genau dort, wo ich jetzt bin, richtig bin. Gerade weil ich tagtäglich erlebe, wie schwer es ist, eine achtsame Lebensweise zu integrieren, wenn man einen Job hat, der einem viel abverlangt. Gerade weil ich weiß, wie schwer es ist, morgens früher aufzustehen, um sich Zeit für eine achtsame Morgenroutine zu nehmen. Und gerade weil ich weiß, wie einfach man sich ablenken lassen kann, vom Job, Terminen, von Alltagserledigungen, Freunden und Medien.
Und dann sollen wir noch diszipliniert jeden Tag meditieren, Yoga machen, uns sportlich betätigen, ohne dass uns das nicht noch zusätzlich stresst?
Die Herausforderung liegt nun einmal darin, dass eine tatsächliche Wirkung und damit eine „Verbesserung“ des Wohlbefindens von Körper, Geist und Seele nur durch eine langfristige Praxis und Integration der Übungen in den Alltag eintreten kann. Und deshalb tun wir uns alle so wahnsinnig schwer damit – weil Achtsamkeit eben nicht die Wunderpille ist, die uns sofort besser fühlen lässt. Es erfordert auch hier Disziplin. Und diese leben wir doch schon Tag für Tag in unseren Jobs, in denen nun einmal der Großteil unserer Energie landet. Und dann sollen wir noch diszipliniert jeden Tag meditieren, Yoga machen, uns sportlich betätigen, ohne dass uns das nicht noch zusätzlich stresst?
Bei dem Gedanken baut sich oft ein immenser Widerstand auf. Und das liegt daran, weil man nacheiner Meditation keinen langfristigen Soforteffekt spürt. Es muss ein tiefes Vertrauen darin entstehen, dass es sich langfristig lohnt, am Ball zu bleiben, um seine kostbare Zeit dafür aufzubringen. Denn unser Alltag ist oft komplett durchgeplant. Wir sind tagtäglich so hart und streng mit uns selbst, zwingen uns täglich, Dinge zu tun, die eher von der Außenwelt und anderen Erwartungen geprägt sind, anstatt dass sie wirklich aus unserem Inneren kommen. Und das schlimmste ist, dass wir es teilweise noch nicht einmal merken. Der Gedanke daran, dass ich Sklave meiner eigenen Aktionen sein soll, die ich aus meinem wahren Selbst heraus überhaupt nicht steuere, war so unbehaglich, dass ich fast schon wütend wurde.
Wir tun Dinge, ohne dass wir uns überhaupt wirklich darüber bewusst sind, warum wir sie tun. Und zu allem Überfluss reagiert unser Körper darauf, indem wir Schmerzen haben, uns erschöpft, traurig, leer fühlen und im schlimmsten Falle krank werden. Das was im Körper passiert, drückt aus, wie es unserer Seele geht.
Unser Körper tut das, um uns zu zeigen, dass wir nicht im Einklang mit unserer Seele handeln. Dass wir verlernt haben, auf unsere Intuition zu hören. Und vor allem, dass wir nicht liebevoll mit uns selbst sind. Dass wir für uns selbst nicht da sind, uns antreiben, ohne etwas zurückzugeben, das uns guttut. Und dann wundern wir uns, wenn der Körper anfängt, Zeichen zu senden. Der Körper ist ein so wunderbares Kommunikationselement. Wir müssen nur lernen, ihm zuzuhören und ihn zu verstehen.
Das was im Körper passiert, drückt aus, wie es unserer Seele geht.
Wenn die Seele verhungert, sagt uns unser Körper das. Achtsamkeit beginnt immer mit uns selbst. Dafür müssen wir uns zugestehen, uns Zeit nur für uns selbst nehmen zu dürfen. Letztlich hat mir ein wunderbarer Ansatz geholfen, den ich durch Selbstreflexion, Neugier, meine Recherchen zu dem Thema und durch inspirierende Mentoren umsetzen konnte. Und zwar habe ich mit einer einzigen Frage angefangen:
Wie oft frage ich mich eigentlich, was meine Seele gerade braucht?
Im ersten Step reicht es, wenn du dich dir selbst einmal ehrlich und mit dem Herzen zuwendest. Frage dich – besonders in Momenten, in denen es dir nicht gut geht, in denen du gestresst, erschöpft, traurig, wütend bist:
Was tut mir jetzt wirklich gut?
Was kann ich jetzt tun, um meiner Seele etwas Gutes zu tun?
Um für mich da zu sein, um mich überhaupt erst einmal zu verstehen?
Eine wundervoll einfache Minutenübung:
Setze dich bewusst auf deinen Stuhl, oder wo auch immer du dich sitzend wohl fühlst. Schau, dass du die ganze Sitzfläche einnimmst und dass dein Rücken gerade ist, so dass du im Brustkorb frei atmen kannst. Schließe deine Augen, atme einmal tief ein, zieh dabei die Schultern hoch zu den Ohren. Halte für ein paar Sekunden den Atem an, atme dann durch den Mund aus und lasse dabei die Schultern einfach hinunterfallen.
Mach dies ein paarmal – es hilft dir, in der aktuellen Situation etwas klarer zu werden und alles, was zurzeit auf deinen Schultern lastet, einmal fallen zu lassen.
Und nun kannst du dich einmal liebevoll dir selbst zuwenden und dich fragen:
Was brauche ich jetzt in diesem Moment?
Was fehlt meiner Seele? Was würde sie jetzt etwas glücklicher machen?
Ist es Liebe, Trost, Wärme, Vertrauen, eine Umarmung; sind dies alles Dinge, die du dir selbst geben kannst. Finde tröstende, liebevolle Worte für dich. Was würdest du z. B. deinem Kind sagen, wenn es Liebe oder Trost brauchen würde? Finde genau diese Worte für dich selbst und sage sie am besten laut zu dir.
Wenn das nicht geht, kannst du sie auch denken und dabei am besten eine Hand auf die linke Seite deiner Brust legen; dort, wo dein Herz sich befindet. Stell dir vor, wie du dir selbst eine Umarmung gibst, sei liebevoll mit deinen Gedanken zu dir.
Je öfter du dich fragst, was dir und deiner Seele guttut, desto mehr beginnst du, dich um dich selbst zu kümmern.
Solche kleinen Übungen wirken Wunder und geben Kraft. Diese Übung lässt sich wunderbar ausweiten auf größere Zeitabstände: Je öfter du dich fragst, was dir und deiner Seele guttut, desto mehr beginnst du, dich um dich selbst zu kümmern. Und wenn es ein Spaziergang im Grünen ist – tue es. Wenn es ein Eis ist, gönne es dir. Wenn es eine Wärmflasche, ein Kakao und ein schönes Buch oder ein schöner Film ist, tue es einfach. Du nährst damit nicht nur deine Seele, sondern gibst dir selbst Energie zum Auftanken. Bei der Achtsamkeit geht es vor allem erstmal um dich. Erlaube dir, dass du dich um dich selbst kümmern darfst. Denn nur dann kannst du für andere/s da sein.
Wenn deine Seele durch dich selbst genährt wird, dann kann sie sich auch wieder stärker ausdrücken. Dann wird es mit der Zeit leichter, sie wahrzunehmen und sie zu verstehen. Sie wird so zu einem starken und liebevollen Ratgeber, wenn du Antworten brauchst, die aus deinem Herzen kommen. Es sind dann Antworten auf Fragen, die dich schon lange beschäftigen und dir die Klarheit geben, die du dir wünschst. Wie du diese Antworten finden und dich mit deiner inneren Weisheit verbinden kannst, liest du in meinem Artikel:
Deine innere Weisheit – Finde die Antworten, die du suchst in dir selbst.
Alles Liebe, Vertrauen und Mut.
Be your mindful self.
Deine Katharina
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