Die faszinierende Verbindung zwischen unseren Muskeln und Gefühlen hat weitreichende Auswirkungen, die direkt unseren Alltag und das Arbeitsleben betreffen. Studien zeigen, wie subtil unser Körper und Geist miteinander interagieren und wie bestimmte Bewegungen und Haltungen unsere Emotionen beeinflussen können. Diese Erkenntnisse bieten wertvolle Ansätze für jeden einzelnen von uns und auch für Unternehmen, um das Wohlbefinden und die Produktivität zu steigern. Dabei entstehen beispielsweise Embodiment-Praktiken als Teil der Unternehmenskultur, die ein ganzheitliches, integratives und erfolgreiches Arbeitsumfeld fördern und schaffen. Eine innovative Embodiment-Technik ist Quantum-Flow von Juan Pablo Barahona, deren Basis verschiedene Prinzipien und Techniken aus Quantenphysik, Neurowissenschaften und Bewegungswissenschaften bilden. Durch das Erzeugen von Flow Zuständen wird das mentale, körperliche, emotionale und energetische Wohlbefinden der Anwender:Innen gefördert, was positiven Einfluss auf Parameter wie Emotionale Intelligenz, Entscheidungsfindung, Stressmanagement, Teamdynamik und Selbstführung hat.
Die Wissenschaft hinter der Verbindung - Embodiment-Theorie
In einem berühmten Experiment des Sozialpsychologen Fritz Strack zeigte sich, dass Testpersonen einen Cartoon deutlich lustiger fanden, wenn sie einen Stift zwischen den Zähnen hielten und damit ihre Lächelmuskeln aktivierten. Andere Probanden, die den Stift mit ihren Lippen umfassten und so nicht lächeln konnten, waren weitaus weniger amüsiert. Dies deutet darauf hin, dass Mimik nicht nur Ausdruck von Gefühlen ist, sondern diese auch verstärken oder hervorrufen kann. Die Ergebnisse zeigen auf, dass selbst unwillkürliche, unbewusste Veränderungen unseres Gesichtsausdrucks die eigene Wahrnehmung von einer Situation und den eigenen emotionalen Zustand beeinflussen können (Facial-Feedback-Hypothese).
Weitere Studien bestätigten, dass bestimmte Bewegungen unsere Stimmung beeinflussen können. Menschen werden beispielsweise empfänglicher für positive Wörter, wenn sie mit dem Kopf nicken. Hingegen speichern sie eher negative Informationen ab, wenn sie den Kopf schütteln. Solche Phänomene lassen sich dadurch erklären, dass bestimmte Bewegungen im Laufe des Lebens mit positiven oder negativen Erfahrungen verknüpft werden.
Emotionale Informationen sind mit körperlichen Repräsentationen verknüpft. Dies bedeutet, dass Bewegungen oder Haltungen bestimmte Gefühlszustände hervorrufen können, was wiederum unsere Wahrnehmung und Verarbeitung neuer Informationen beeinflusst. Diese Betrachtung mündet in die Idee, dass Körper, Geist und Emotionen untrennbar in Verbindung zueinander stehen und sich gegenseitig beeinflussen. Diese Idee wird durch die sogenannte Embodiment-Theorie beschrieben. Embodiment berücksichtigt, wie Sinneswahrnehmungen und körperliche Erfahrungen unser Denken, Handeln und Fühlen prägen - und umgekehrt. Die Kognition wird somit nicht als ein rein geistiger Prozess betrachtet. Diese Erkenntnisse können wir uns selbst durch Bewusstsein und Training zunutze machen.
Praktische Anwendung im Alltag
Körperhaltung und Stimmung: Jede:r sollte sich der Bedeutung der eigenen Körperhaltung bewusst sein. Eine aufrechte Haltung kann das Selbstbewusstsein stärken und die allgemeine Stimmung verbessern. Regelmäßige Überprüfungen der eigenen Haltung und bewusste Korrekturen können dabei hilfreich sein oder das sogenannte Power Posing Anwendung finden.
Bewegungspausen: Längeres Sitzen und monotone Haltungen können zu Unwohlsein und negativen Emotionen führen. Regelmäßige Bewegungspausen, wie das Aufstehen und Strecken, das Gehen zum Drucker oder kurze Dehnungsübungen, können die Stimmung verbessern und die Produktivität steigern.
Bewusste Bewegungen: Bestimmte Bewegungen, wie das Nicken oder Lächeln, können positive Emotionen fördern. Diese Erkenntnis kann genutzt werden, um die eigene Stimmung bewusst zu beeinflussen, beispielsweise durch freundliche Interaktionen oder positives Feedback.
Power Posing
Das Zitat : “Your body language may shape who you are” von Harvard Professorin Amy Cuddy legt nahe, dass wir durch das Einnehmen bestimmter Körperhaltungen beispielsweise unser Selbstbewusstsein stärken können. Wie Cuddy in einer Studie untersuchte: Besonders wirkungsvoll zur Stärkung der Selbstsicherheit und des Durchsetzungsvermögens sind einige Minuten in der Superman-Pose (Füße schulterbreit, Hände in die Hüften stützen, Brust herausstrecken). Zur Förderung eines Gefühls von Triumph eignet sich die Victory-Pose (Füße schulterbreit, Arme triumphierend in die Luft strecken). Die CEO-Pose (Aufrechter Sitz, Hände auf Armlehne, Beine leicht geöffnet, Füße fest am Boden) stärkt die eigene Autorität und Selbstsicherheit. Weitere wissenschaftliche Versuche, die Studie von Cuddy zu replizieren, führten aktuell jedoch zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Wie funktioniert die praktische Anwendung für Unternehmen
Ergonomische Arbeitsplätze: Unternehmen sollten ergonomische Arbeitsplätze bereitstellen, die eine gesunde Körperhaltung fördern. Ergonomische Stühle, höhenverstellbare Schreibtische und gut platzierte Monitore können helfen, körperliche Beschwerden zu reduzieren und das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu steigern.
Bewegungsfördernde Maßnahmen: Arbeitgeber können Programme zur Bewegungsförderung anbieten, wie Fitnesskurse, Yoga oder Tanzworkshops. Solche Maßnahmen verbessern nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch die Stimmung und Produktivität der Mitarbeitenden.
Achtsamkeit und Stressmanagement: Achtsamkeitsbasierte Programme und Schulungen können Mitarbeitenden helfen, ihre Körperwahrnehmung zu schulen und stressreduzierende Techniken zu erlernen. Diese Programme tragen langfristig zu einem besseren Arbeitsklima und höherer Arbeitszufriedenheit bei.
Positive Unternehmenskultur: Eine positive Unternehmenskultur, die auf Anerkennung, Wertschätzung und Unterstützung basiert, fördert das emotionale Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Führungskräfte sollten ermutigt werden, positive Verhaltensweisen vorzuleben und zu fördern.
Fazit
Die Erkenntnisse über die Verbindung zwischen Muskeln und Gefühlen bieten wertvolle Ansätze zur Verbesserung des Wohlbefindens und der Produktivität sowohl im Alltag als auch im Arbeitsleben. Indem Mitarbeitende und Unternehmen gemeinsam darauf achten, wie Körperhaltung und Bewegung die Stimmung beeinflussen, können sie gesündere Arbeitswelten schaffen. Regelmäßige Bewegung, ergonomische Arbeitsplätze, achtsamkeitsbasierte Programme und eine positive Unternehmenskultur sind Schlüsselfaktoren, die zu einer besseren mentalen und emotionalen Gesundheit führen können. Diese wissenschaftlich fundierten Ansätze bieten somit nicht nur Potenzial für individuelle Verbesserungen, sondern können auch auf Unternehmensebene zu signifikanten positiven Veränderungen führen. Wenn du Interesse hast, diese Ansätze in deinem Arbeitsleben zu implementieren, dann informiere dich gerne über meine aktuellen Angebote. Besonders empfehle ich meinen ZPP-zertifizierten Kurs. Weitere Informationen findest du hier [https://www.beyourmindfulself.de/book-online]. Die Teilnahme wird von gesetzlichen Krankenkassen finanziell unterstützt.
Lasst uns gemeinsam eine gesündere und produktive Arbeitswelt entwickeln!
Be Your Mindful Self.
Katharina Ogilvie
Quellen:
Benten von, Frederike (2024) Mit Embodiment und Quantum Flow gewinnen. In: Weifenbach, Martina (Hrsg.) Erfolgsformel Achtsamkeit. Bewusst führen, Nachhaltig gewinnen. Litego
Hauschild & Wüstenhagen (2013) Zeit Online: Körper und Seele - nur gemeinsam stark Link: https://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/03/koerper-psyche-gefuehle-gesundheit/komplettansicht
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