Der glücklichste Mensch der Welt? Was wir wirklich von Matthieu Ricard, Meditation & moderner Hirnforschung lernen können
- Katharina
- vor 2 Tagen
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Kann man Glück im Gehirn messen?
Diese Frage beschäftigt die Neurowissenschaft – besonders seit der buddhistische Mönch Matthieu Ricard als "glücklichster Mensch der Welt" bezeichnet wurde. Aber wie viel Substanz steckt hinter dieser Aussage? Und was können wir daraus wirklich lernen?

Was wirklich gemessen wurde
Die Studie unter der Leitung von Prof. Richard Davidson zeigte bei Ricard besonders starke Gamma-Wellen-Aktivität im Gehirn – vor allem im linken präfrontalen Cortex, einem Bereich, der mit positiven Emotionen, Aufmerksamkeit und Mitgefühl in Verbindung gebracht wird.
Doch: Gamma-Wellen allein beweisen kein „Glück“ – sie zeigen eher hohe geistige Kohärenz und Fokus. Sie stehen für besonders hohe geistige Kohärenz, Aufmerksamkeit und eine außergewöhnliche Fähigkeit zur Integration von Sinnesreizen und Emotionen.
Ob sich daraus echter, nachhaltiger Lebenserfolg oder inneres Glück ergibt – das hängt von vielen weiteren Faktoren ab, die im EEG nicht sichtbar sind.

Warum diese Geschichte dennoch wichtig ist
Auch wenn der Begriff „glücklichster Mensch“ überzeichnet ist, zeigt die Forschung:
🧠 Meditation verändert das Gehirn.
💛 Mitgefühls- und Achtsamkeitspraxis steigern emotionale Resilienz und Wohlbefinden.
📚 Studien aus der Positiven Psychologie (z. B. Seligman, Lyubomirsky) belegen: Glück ist trainierbar.
Kritische Einordnung
Glück ist vielschichtig – emotional, kognitiv, sozial. Es entsteht nicht allein im Gehirn, sondern im gelebten Alltag.
Und: Achtsamkeit ist kein Allheilmittel. Wer unter innerem Druck leidet, braucht manchmal Therapie, soziale Unterstützung oder einfach Zeit – kein spirituelles Idealbild.
Fazit
Die Geschichte inspiriert – aber sie soll nicht unter Druck setzen.
Wahres Glück entsteht nicht durch „mehr Leistung im Kopf“, sondern durch liebevolle Selbstverbindung, innere Pflege und kleine, tägliche Gewohnheiten. Meditation kann dabei ein kraftvolles Werkzeug sein.
Wenn du dir emotionale Begleitung wünschst, um deine innere Balance zu stärken, begleite ich dich gern in meinen Coachings oder Kursen. Schreib mir gerne eine Email.
Und wenn du in deinem Unternehmen mehr Raum für Achtsamkeit und emotionale Gesundheit schaffen möchtest, findest du unter meinen Mindfulness for Companies-Programmen das passende Format für dein Team.
Katharina Ogilvie
Quellen:
Richard J. Davidson et al. (2004). Alterations in Brain and Immune Function Produced by Mindfulness Meditation. Psychosomatic Medicine, Vol. 65, No. 4
Lyubomirsky, S. (2007). The How of Happiness – A Scientific Approach to Getting the Life You Want. Penguin Press.
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