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Digital Overload Management - Wie gehst Du mit der Reizüberflutung um?

Aktualisiert: 13. März

Zu den heutigen Stressverstärkern zählen nicht nur die inneren Bewertungen und Ansprüche, sondern auch zahlreiche zusätzliche Reize, die von außen auf unser Wahrnehmungssystem einströmen. Dazu gehören:


  • Licht

  • Lärm

  • elektromagnetische Strahlung

  • wenig Bewegung

  • kein natürlicher Schlafrhythmus

  • viel Zeit im Home Office & am LapTop (wenig Zeit in der Natur)

  • unbegrenzte Medien- und Social Media-Nutzung

  • Informationsüberflutung

  • Überschuss von Zucker, Aromen und Fetten in der Ernährung



All diese Reize stellen zusätzliche Stressoren dar, mit denen unser Körper umgehen muss. Müdigkeit und Erschöpfung können die Folge davon sein, dass unser Gehirn all diese Informationen verarbeiten muss. Ganz besonders wird es durch die Informationsflut beansprucht, die heutzutage kontinuierlich auf uns einprasselt. Oft nutzen wir sogar mehrere Medien gleichzeitig (während des TV-Schauens werden nebenbei am Smart Phone noch Emails oder Social Media gecheckt). Es braucht es eine klare Struktur und Routine, um achtsam mit diesen Medien und der Informationsverarbeitung umzugehen, damit man sich nicht überfordert.




Aber was passiert eigentlich bei der unkontrollierten Nutzung von digitalen Devices?


Ein großer Vorteil der Digitalisierung ist die Effizienz der Organisation in großen Gruppen. Beispielsweise ist es leichter, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten oder zu bleiben (Prieß, 2019, S.38). Doch die Auswirkungen auf das Gehirn gehen in unterschiedliche Richtungen. Negative Entwicklungen treten beispielsweise bei der menschlichen Impulskontrolle auf (Prieß, 2019, S.40-41).


Wenn die natürliche Reflexhemmung des Gehirns nicht ausreichend ausgebildet wird, können langfristige Ziele nicht gegenüber kurzfristiger Belohnung priorisiert werden (Prieß, 2019, S.39).


Kurzfristige Ablenkung können z.B. soziale Medien wie Twitter, Facebook usw. darstellen. Sich dieser Ablenkung zu entziehen wird immer schwieriger.


Außerdem sprechen gerade soziale Medien unsere basalen Bedürfnisse an und generieren somit kurzfristig Belohnung (Prieß, 2019, S.46):


  • das Bedürfnis nach Wachstum und Lernen

  • das Bedürfnis nach Zugehörigkeit

  • das Bedürfnis nach Anerkennung und Bestätigung

  • das Bedürfnis, etwas gut zu können und Dinge schnell zu erledigen

Als Erfolgsschlüssel für Führungskräfte und Mitarbeiter gilt eine gezielte Hemmung der Ablenkungsimpulse zur kurzfristigen Belohnung, die trainierbar ist (Prieß, 2019, S.40-41).





Eine praxisrelevante neurowissenschaftliche Betrachtung kann helfen, diesen Herausforderungen mithilfe von Digital Overload Management (DOM) zu begegnen

(Prieß, 2019, S. 13).


Prieß definiert: “Mit DOM wird eine Selbstmanagement-Kompetenz beschrieben, bei der mit effektiven und effizienten Zeitmanagement-Methoden das berufliche und private Leben inklusive der zunehmenden digitalen Informationsflut erfolgreich gemanagt werden kann” (S. 21). Dabei geht es um die Kompetenz des gesunden Überlebens in der heutigen, schnelllebigen und unberechenbaren Welt.


Durch den Wandel besonders im technologischen und arbeitsorganisatorischen Bereich reichen altbekannte Zeitmanagement-Tools nur noch zum Teil aus. Daher empfiehlt Prieß, diese durch ganzheitliche, moderne Ansätze zu erweitern (Prieß, 2019, S. 21). Für diesen ganzheitlichen Ansatz empfiehlt Prieß einen Mix aus (Prieß, 2019, S. 26-27):


  • Nutzen altbewährter Zeitmanagement Methoden, wie bspw.:

- Pomodoro-Technik (25 Min fokussiert arbeiten , 5 Min Pause im Wechsel)

- SMART-Methode

- PARETO-Prinzip

- ALPEN-Methode

- ABC-Methode

  • Anwendung neuer Methoden im Umgang mit Medien und Technik:

- Entspannungs-Apps wie bspw. Calm, Headspace, Balloon, 7mind, Breath+)

- Automatisch generierte Fokuszeiten (Outlook)

- Automatisch generierte "Bildschirm-Pausen"

- Augenschonende Bildschirm-Beleuchtung

  • Impulse für Resilienz als Schutzpanzer in einer Welt des Wandels durch das Trainieren von Achtsamkeit und Selbstfürsorge (Prieß, 2019, S.245, 258):

- Fokus des Tages setzen

- Sich gegen Ablenkungen entscheiden und Nachrichten ausschalten

- Zeitblocker zur Beantwortung von Emails und Nachrichten setzen

- Multitasking reduzieren, sich bewusst auf eine Aufgabe zur Zeit konzentrieren

- Bewusste Digital Detox Zeiten in den Alltag einbauen

- Mikropausen in den Kalender eintragen, um die Gedanken zu beruhigen

- Augenentspannungsübungen

- Schreibtisch-Yoga

- Dehnen & Strecken

- Atemübungen

- Regelmäßig frische Luft schnappen

- Meditation

- Handy-Nutzung mindestens eine Stunde vor dem Schlafen einstellen


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Be Your Mindful Self.

Katharina Ogilvie



Quelle:

Prieß, A., (2019). Digital Overload Management : Modernes Zeitmanagement als Überlebenshilfe in der New Work: Vol. 1. Auflage 2019. Haufe.






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